Vereinschronik
in Kurzform
Vielschichtige Gründe haben sicherlich dazu beigetragen, dass ein zweiter Schützenverein in der damaligen Gemeinde Bohmte ins Leben gerufen wurde.
Über Jahre liefen schon die Diskussionen, und dieses schwerpunktmäßig im Ortsteil Bohmterheide, über die Gründung eines zweiten Vereins. Im Jahre 1932 war die Entwicklung und die Zeit so weit gereift, dass man sich entschloss, eine Zusammenkunft einzuberufen. So wurde durch Rundsprache mit der Themenvorgabe „Gründung eines Schützenvereins“ zum 24.07.1932 in den Gasthof Fr. Düsing, Bohmterheide eingeladen. 63 interessierte Männer waren der Einladung gefolgt und stimmten einer Gründung zu. Da der Großteil der Anwesenden aus dem Ortsteil Bohmterheide kam, so war es erklärlich, dass der neue Verein den Namen „Schützenverein Bohmterheide“ tragen sollte.
Ein Vorstand wurde gewählt und Vorsitzender wurde Friedrich Schulte. Schon am 7. August 1932 fand die erste Generalversammlung statt. Die erarbeitete Vereinssatzung wurde verlesen und genehmigt. Die Mitgliederzahl war bereits auf 103 gestiegen. Mit der Erbauung eines Schießstandes wurde es dem Verein leicht gemacht. Bauer Wilhelm Düsing stellte den auf seinem Grundstück befindlichen, verfallenen Schießstand des Bohmter Kriegervereins zur Verfügung. Heute steht an dieser Stelle das Haus von Heinz Kalde. Nachdem dieser Stand durch aktive Mithilfe vieler Mitglieder hergestellt und auch eine polizeiliche Abnahme erfolgt war, fand schon am 18. Sept. 1932 das erste Übungsschießen statt. Der Schießstand war auf 100 m Länge ausgelegt, und geschossen wurde mit Scheibenbüchsen, sogenannte Wehrmachtsbüchsen. Für die Büchsen wurden normale Schützenpatronen vom Kaliber 8,15 x 46 mit Bleigeschoss verwendet. In den folgenden Jahren konnte der Verein sich KK-Gewehre anschaffen. Dieses war auch der Anlass, dass der Schießstand auf eine Länge von 50 m umgebaut wurde. Dieser erhielt einen vorschriftsmäßigen Kugelfang und eine Anzeigevorrichtung. Um das Schießen durchführen zu dürfen, wurde von der Aufsichtsbehörde eine Schießstandordnung herausgegeben.
Schon im Gründungsjahr trat der Verein dem Osnabrücker Schützengau bei und ist somit seit dem Tage Mitglied im Deutschen Schützenbund. Das erste Schützenfest wurde am 5. und 6. Juni 1933 (Pfingstmontag u. -dienstag) gefeiert. Bestandteil des Schützenfestes war vom ersten Tag an auch die Kinderbelustigung (Kinderschützenfest). Schon im Jahre 1933 wurde im Verein der Jungschützenbund gegründet. Das Alter der Jungschützen lag zwischen 18 und 23 Jahren. Bereits im ersten Jahr wurde der König auf der Scheibe ausgeschossen, und diese eingeführte Regelung wird auch heute noch praktiziert. Der Tanz auf dem Schützenfest fand im Zelt auf dem Hofe Fr. Düsing (Festwirt) statt.
Im Jahre 1934 wurde eine Vereinsfahne angeschafft, welche am 27. Mai 1934 geweiht wurde. Im gleichen Jahr wurden auch die grünen Strohhüte eingeführt. Am 2. Weihnachtstag 1934 wurde das erste Winterfest im Saale Schobbe gefeiert. Dieser Termin wurde bis zum Jahre 1977 beibehalten. Ab Mitte der fünfziger Jahre wurde das Fest im Saale Gieseke gefeiert. Aber nach der Aufgabe des Saalbetriebes verlegte der Verein dieses Fest in den Saal Recker an der Haldemer Straße. Ab 1980 feierte der Verein sein Winterfest wieder im jetzigen Landgasthaus Gieseke-Asshorn. Ab 2009 feiert der Verein sein Fest zur Winterzeit als >Hüttenzauber< im Gasthaus Riemann in der Bohmterheide. Die Vereinsführung wurde von 1937 bis 1940 kurzzeitig Georg Langefeld übertragen. Ab 1940 übernahm Wilhelm Schnittker die Vereinsführung.
Aufgrund des 2. Weltkrieges wurde im Jahre 1939 das letzte Schützenfest gefeiert und im Jahre 1943 fand die letzte Jahreshauptversammlung statt. Am 21. Mai 1949 wurde auf der Versammlung bei Friedrich Düsing (Festwirt) der Verein neu ins Leben gerufen und zum 1. Vorsitzenden wurde wieder Friedrich Schulte gewählt. Das traditionelle Winterfest wurde im gleichen Jahr ebenfalls wieder ins Leben gerufen. Das erste Schützenfest 1950 wurde wieder an den Pfingsttagen (Sonntag und Montag) gefeiert. Im gleichen Jahr fand zur Sommerzeit das erste Königsbier des Vereins im Hause der Königin (Frau Erna Langefeld) statt. Zu diesem Fest hat Fritz Strohband das Bohmterheidelied (nach der Melodie: Horch was kommt von draußen rein) getextet.
1951 tritt der Schützenverein Bohmterheide dem neu gegründeten Stemwederberg-Verband bei, wobei das erste Stemwederberg-Verbandsfest im Jahre 1952 in Haldem stattfand.
1952/53 wurde eine kleine Schützenhalle auf dem Grundstück von Fr. Düsing erstellt und in den Jahren 1953/55 wurde ein KK-Stand angebaut. 1954 schloss sich die Jungschützengruppe zu einem festen Verband zusammen. In dieser Entwicklung sahen und sehen wir eine positive Zukunft unseres Vereins. Am 4. März 1956 übernahm Wilhelm Schnittker den Vorsitz des Vereins und löste damit Friedrich Schulte ab, der im Jahr zuvor verstorben war.
Im Laufe des Jahres 1955 wurde die Fahnengruppe gegründet. Die Fahnengruppe stellt bis zum heutigen Tag einen Zusammenschluss von sehr aktiven Mitgliedern dar und übernimmt viele Aufgaben im Verein, die nicht nur repräsentative Bedeutung haben. Bei Festumzügen begleitet sie uns mit der Vereinsfahne und die Gruppenmitglieder tragen Holzgewehre. Mit der Gründung der Fahnengruppe wurde auch die grüne Schützenjacke im Verein eingeführt. Die Schützentracht des Vereins beinhaltet folgende Kleidung: schwarze Hose, grüne Jacke, weißes Hemd, grüne Krawatte mit Schützenemblem und grüner Strohhut.
Im Jahre 1956 gab es die erste Damengruppe im Verein, die sowohl an den Umzügen als auch an den Veranstaltungen des Vereins teilnahm. Die jungen Damen trugen weiße Blusen und schwarze Röcke. In den späteren Jahren löste sich die Gruppe nach und nach auf, so dass diese Gruppe im Verein nicht mehr vertreten war. 1972 wurde die Damenschießgruppe wieder ins Leben gerufen, und sie zählt heute eine beachtliche Mitgliederzahl. Die Damen tragen zurzeit folgende Tracht: schwarzer Rock, weiße Bluse, grüne Krawatte mit Schützenemblem und grüne Weste.
Der Spielmannszug des Vereins - er war der erste im Altkreis Wittlage - fand seine Geburtsstunde im Jahre 1957. Auch in der heutigen Zeit ist der Spielmannszug nicht nur in unserem Verein, sondern auch in der Gemeinde Bohmte und darüber hinaus nicht mehr wegzudenken und ist ein Bestandteil des kulturellen Lebens in Bohmte.
1958 wurde der Kreisschützenverband Wittlage gegründet. Der Schützenverein Bohmterheide gehörte zu den Mitbegründern.
Die Zahl der Mitglieder im Schützenverein wuchs und somit wurde auch der Anspruch im Bereich des Schießsportes größer. Die Veranstaltungen des Vereins und seiner Gruppen nahmen zu. Übungsmöglichkeiten für den Spielmannszug mussten geschaffen werden.
Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, musste die alte Schützenhalle abgerissen werden und in den Jahren 1965/66 wurde an gleicher Stelle eine neue Schützenhalle erstellt.
Am 14. Januar 1967 gab Wilhelm Schnittker aus Altersgründen den Vorsitz des Vereins ab. Neuer Vorsitzender wurde Willi Ladner.
Seit dem Jahr 1967 gibt es den traditionellen Kommersabend für Vereinsmitglieder am Freitag vor dem Schützenfest, welches seit 1964 am Pfingstsamstag und Pfingstsonntag stattfindet. Ab 1968 findet jährlich im Herbst ein Erbsensuppenessen für Vereinsmitglieder statt. Seit Ende der 70ziger Jahre gibt es im Verein eine Altersschützengruppe, die sich an jedem ersten Sonntagvormittag im Monat trifft.
In den Jahren 1996/98 wurde eine große neue Schützenhalle auf der Fläche neben dem bisherigen Schützenplatz erstellt. Diese mit 5 KK- und 10 LG-Ständen sowie mit verschiedenen Aufenthaltsräumen.
Ab dem Jahr 2000 gibt es im Verein eine Bogensportabteilung. Zur Verfügung stehen dieser Abteilung 10 Stände im Freien und 4 in der Bogensporthalle.
Nach 36 Jahren, als Vorsitzender des Vereins, gab Willi Ladner 2003 dieses Amt ab. Neuer Vorsitzender wurde Stefan Perner.
2004 gab es im Verein den ersten Familienkarneval. Aktive Frauen in der Damenschießgruppe organisieren und gestalten seitdem jährlich in der Karnevalszeit für Kinder ein umfangreiches karnevalistisches Programm. Im Jahre 2007 feierte der Schützenverein sein 75.-jähriges Jubiläum in Verbindung mit dem Kreisschützenfest. Der Empfang und der Festakt fand zunächst auf dem DRK-Platz am Gützkower Ring statt. Alle Schützenvereine aus dem Kreisschützenverband Wittlage waren vertreten.
2015 stellte die Gemeinde Bohmte dem Schützenverein eine Fläche in einer Größe von ca.1/2 ha zur Verfügung. Diese liegt nördlich angrenzend an dem Schützenplatz und wird als Parkplatz an den Schützenfesttagen genutzt. Im Jahre 2020 wurde nördlich an der Schützenhalle eine große Abstell- bzw. Unterstellhalle erstellt. Diese Maßnahme wurde finanziell durch das Dorfentwicklungsprogramm, welches zurzeit in der Gemeinde Bohmte läuft, unterstützt. 2021 erhielt die Bogenhalle (ehemalige Schützenhalle) eine neue Dacheindeckung. Somit ist weiterhin gewährleistet, dass der Bogensport auch in den Wintermonaten und bei schlechtem Wetter ausgeübt werden kann.
In den Jahren 2020/2021 hatte auch der Schützenverein unter der großen Corona (Covid-19-Virus) Pandemie zu leiden. Durch Lockdown-Verfügungen von Bund und Land, mussten zwei Schützenfeste und weitere diverse Vereinsveranstaltungen abgesagt werden. Das gesellschaftliche Leben und die Wirtschaft kamen zeitweise in Deutschland fast ganz zum Erliegen. So ergab es sich, dass unser Schützenkönig Fabian I. Fietz mit Königin Katharina Fietz und Hofstaat sowie Kinderkönigin Anna-Marie Kampers mit Kronprinz Alexander Kampers und Hofstaat über zwei Jahre ihre Ämter behalten durften bzw. mussten.
Auf der Mitgliederversammlung am 20. August 2021 hat Stefan Perner nach über 18 Jahren den Vorsitz im Verein abgegeben. Neuer Vorsitzender wurde Steffen Altewichardt.
Der Schützenverein Bohmterheide ist seinen Grundsätzen treu geblieben, wie er es auch in seiner Satzung festgeschrieben hat. Hier heißt es unter anderem: „Der Verein pflegt die Tradition, das Brauchtum und die Geselligkeit. Ferner stellt er in den Vordergrund das Schießen auf sportlicher Grundlage nach der jeweils gültigen Sportordnung des Deutschen Schützenbundes.
Bohmte, im Sept. 2021
Willi Ladner
Die Präsidenten des Vereins
1. und 3. Präsident
Friedrich Schulte
1932 - 1937
1949 - 1956
2. Präsident
Georg Langefeld
1937 - 1943
4. Präsident
Wilhelm Schnittker
1956 - 1967
5. Präsident
Willi Ladner
1967 - 2003
6. Präsident
Stefan Perner
seit 2003